Ich glaub', 'ne Dame werd ich nie

Diseusen-Drama mit der Dazian
Ein Diseusen-Abend ist ein Klassiker der Kleinkunst: Eine Frau mit Stil und dem gewissen Etwas singend am Mikrofon, begleitet von einem Tastenvirtuosen am Piano, dazu eine Auswahl von pikanten Chansons, die zum Lachen und Nachdenken anregen. Die Diseusen haben eine lange Tradition und bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Mancher tituliert sie als Diven oder, noch schlimmer, als Damen – und wer will das schon sein? Gegen diese Bezeichnung erwehrt sich auch Michaela Dazian mithilfe von unterhaltsamen Chansons ihrer Kolleginnen Hildegard Knef, Trude Herr, Christiane Weber oder Helen Vita. Dabei verdeutlicht sie anschaulich, warum es einer von Glamour umwehten Bühnenkünstlerin beim besten Willen nicht gelingt, eine „Dame“ zu werden.
Dass sich das Dilemma um die mangelnde Damenhaftigkeit bereits in der Kindheit abzeichnete, ist zu erahnen. Dass sich das bis zum heutigen Tag fortgesetzt hat, war zu erwarten. Dass es sich auch in Zukunft nicht ändern wird, bleibt zu hoffen. Denn bei dem Witz, der Chuzpe und der Eleganz, welche die Dazian an den Tag legt, wäre es zu schade, wenn sie doch eines Tages zu einer Dame verkommen würde.
„Die Dazian hat nicht nur eine beeindruckende Stimme, die auch wunderbar bluesig-kehlig klingen kann. Sie beherrscht auch die großen gesten einer Diva. Sie flirtet und scherzt mit dem Publikum, gibt sich kokett, selbstbewusst, politisch. Spielend füllt sie die Bühne des großen Hauses in Gera. Als Gast tritt Marie-Luis Kießling auf, die mit Songs von Caterina Valente und Zarah Leander ebenso begeistert.“ (Thüringische Landeszeitung)
Foto: Ronny Ristok
Diese Vorstellung liegt in der Vergangenheit
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