Mitten ins Schwarze

Am 30. November 2024 feierte das Theater Eisleben eine gelungene Premiere der Komödie „Kalter weißer Mann“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob. Regisseur Sebastian Wirnitzer, der in Eisleben bereits den Kassenschlager „Extrawurst“ – ebenfalls aus der Feder des Autoren-Duos Jacobs/Netenjakob – inszenierte, brachte das Stück mit viel Gespür für Timing und Pointen auf die Bühne.

In der rasanten und hochaktuellen Komödie wird die Belegschaft eines mittelständischen Unternehmens durch einen unbedachten Text auf der Trauerschleife des verstorbenen Patriarchen Gernot Steinfels in eine hitzige Debatte um Gendern und Gleichberechtigung verwickelt. Ein vermeintlich harmloser Anlass entwickelt sich zu einem Schlagabtausch voller Humor und messerscharfer Dialoge, bei dem keine Seite verschont bleibt.

Die Darstellerinnen und Darsteller brillierten in ihren Rollen:

  • Christopher Wartig als überforderter Geschäftsführer in spe Horst Bohne
  • Annette Baldin als treuherzige Sekretärin Rieke Schneider
  • Ronja Jenko als ehrgeizige Marketing-Leiterin Alina Bergreiter
  • Tom Bayer als Social-Media-Spezialist Kevin Packert
  • Ida Karoline Dobrenz als schlagfertige Praktikantin Kim Olkowski
  • Benedikt Schörnig als verzweifelter Pfarrer Herbert Koch

Die Ausstattung von Vinzenz Hegemann schuf einen stimmigen Rahmen, der die Szenerie einer Trauerfeier glaubhaft darstellte. Die pointierte Regie von Sebastian Wirnitzer und die feine Balance zwischen komischen und nachdenklichen Momenten machten die Aufführung zu einem besonderen Erlebnis.

„Kalter weißer Mann“ ist nach der Uraufführung im Berliner Renaissance-Theater (April 2024) und weiteren Inszenierungen in Münster und Würzburg die vierte Produktion dieses Stücks – und eine, die bei ihrer Premiere in Eisleben mit tosendem Applaus gewürdigt wurde.

Mit scharfem Blick auf aktuelle gesellschaftliche Themen wie Sprache, Gleichberechtigung und den Generationenkonflikt, gepaart mit dem Humor und der Präzision des Autoren-Duos Jacobs/Netenjakob, trifft das Stück den Nerv der Zeit.

Die Inszenierung dauert etwa zwei Stunden (inklusive einer Pause von 20 Minuten). Die Vorstellungen am 7. und 12. Dezember sind bereits ausverkauft, für den 26. Dezember sind noch einige Karten erhältlich. Im kommenden Jahr wird „Kalter weißer Mann“ am 11. und 31. Januar sowie am 14. Februar aufgeführt. Weitere Termine werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.


Fotos: Markus Scholz

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