Förster-Flügel

Der vom Theater initiierte Spendenaufruf zum Erhalt des in die Jahre gekommenen Förster-Flügels sollte an diesem Nachmittag seinen erfolgreichen wie klangvollen Abschluss finden. In Anwesenheit vieler großzügiger Spenderinnen und Spender, aber auch von Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, von Landrat André Schröder und Bürgermeister Carsten Staub, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Sparkasse Mansfeld-Südharz und des Vereins Freunde des Theaters e. V. spielte keine Geringere als Bachpreis- und Händelpreisträgerin Ragna Schirmer als erste das restaurierte Instrument. Gemeinsam mit Schauspieler Dominique Horwitz gab sie der Rückkehr des Förster Flügels mit einem Clara- und Robert-Schumann-Programm einen würdigen Rahmen.

Der Dank des Theaters gilt allen voran der Stiftung der Sparkasse Mansfeld-Südharz für ihre großzügige Initialspende. Viele private und unternehmerische Spenden, das Engagement des Vereins Freunde des Theaters e. V. und die Unterstützung der Kunsthandwerklichen Flügel- und Pianobau AUGUST FÖRSTER GmbH Löbau machten als gemeinsames Anliegen die Restaurierung möglich.

Vor Konzertbeginn fanden sich der Restaurator Markus Meyer (Pianowerkstatt Klanginitiative, Halle), Intendant Ulrich Fischer, Andreas Pinhack (Vorsitzender Freunde des Theaters e. V.), Dirk Hildebrandt (Stiftung der Sparkasse Mansfeld-Südharz) und Gabriel Wandt (Kunsthandwerkliche Flügel- und Pianobau AUGUST FÖRSTER GmbH) (v. l. n. r.) zusammen, gemeinsam den frisch restaurierten Flügel zu bestaunen.

Der FÖRSTER

Friedrich August Förster (1829–1897) gründete am 1. April 1859 seine Klavierfabrik in der sächsischen Oberlausitz.
Förster arbeitete zunächst als Tischler, baute Musikinstrumente und bekam Musikunterricht. Er lernte von den Löbauern Klavierbauern Hieke und Karl August Eule.
Er war in verschiedenen deutschen Städten unterwegs ehe er wieder in die Heimat zurückkehrte und in einem Hinterhof baute er sein erstes Klavier. In Löbau an der heutigen Jahnstraße errichte er sein erstes Fabrikgebäude, das bis heute besteht und der Firmensitz ist.
Nach seinem Tod übernahm Sohn Cäsar Förster, die Fabrik in Löbau ging in der DDR im Volkseigenen Betrieb Flügel- und Pianobau Förster auf und ist seit 1991 wieder in Familienbesitz.

 

Ein FÖRSTER

Jährlich entstehen etwa 200 Instrumente von 36 Mitarbeitern in feinster liebevoller Handarbeit. Resonanzböden sind heute aus Rotfichte gefertigt, die aus dem Südtiroler Fleimstal stammt, woher schon der italienische Geigenbauer Antonio Stradivari das edle Klangholz nahm.

Ein AUGUST FÖRSTER wird aus mehr als 12000 Einzelteilen in kunsthandwerklicher Präzision zusammengesetzt. Viele tausend Handgriffe, darunter überlieferte Tricks und Kniffe, ergeben ein wunderbares Instrument, das die Seele des Meisters in sich trägt und schon mancher Spieler Hände beflügelte.
Ein historisch äußerst wertvolles aus den 1920er und 1930er Jahren ist das Elektrochord, nach einer Idee des Elektroakustikers Oskar Vierling und dem deutsch-amerikanischen Erfinder Franklin Mießner. Die angeschlagenen Saiten werden elektronisch verstärkt, was die Klanggrenzen erweiterte. Ein zarter Spinettton, der lyrische Ton eines Salonflügels, die Tonmacht eines Konzertflügels. Heute befindet sich das original restaurierte Stück im Deutschen Museum in München.

 

 

"Das Einzigartige an Musikinstrumenten ist, dass sie alle die gleiche Sprache sprechen und die Herzen der Menschen erreichen, vielleicht auch das Ihrige."

Pianomanufaktur August Förster